Dienstag, 19. März 2019

Obstbaumschnittkurs auf NABU-Streuobstwiese in Lichtenau-Husen

Am letzten Samstag trafen sich Mitglieder von GfN und NABU Paderborn im Örtchen Lichtenau-Husen, um dem fachkundigen Schnitt von Obstbäumen auf die Schliche zu kommen. Dabei auch der neue Vorsitzende des NABU Paderborn, Ottmar Lüke.



80 Obstbäume auf NABU-Streuobstwiese brauchen dringend einen “Haarschnitt”
Nach kurzer Fahrt in die Feldmark von Husen erreichten wir die ausgedehnte Streuobstwiese des NABU Paderborn mit über 80 (!) bereits älteren und teils recht großen Obstbäumen. Diese sind über Jahre stark vernachlässigt worden und benötigen alle dringend mindestens einen Schnitt. Ein schier unendliches Übungsgelände für angehende Obstbaumschnitter…


Grundregeln beim Obstbaumschnitt: Licht, Luft und steile Äste weg
Dirk Tornede vom NABU Paderborn gab uns einen guten Einblick in den Obstbaumschnitt mit einfachen Grundregeln für reiche Ernten.
  • Das Innere der Krone darf nicht zu dicht sein, es werden gezielt Äste entnommen, um mehr Licht und Luft in die Krone zu lassen
  • es werden Äste abgeschnitten, die nach innen, steil nach oben oder stark nach unten wachsen – denn waagerechte Äste sind die ertragreichsten
  • Äste werden immer ganz dicht am Stamm abgeschnitten, um einen verstärkten Austrieb an Ast-Stümpfen zu verhindern
  • nie zuviel auf einmal abschneiden (besonders bei lange überfälligem Schnitt) – das sorgt für noch stärkeren Austrieb
  • Schnitte im Sommer bieten sich an, weil dann der Wiederaustrieb nicht so stark ist
  • Apfelbäume sollten eine flache Krone mit versetzten Hauptästen haben; Birnenbäume haben einen steileren Wuchs
  • Walnussbäume nur in der Vegetationsperiode beschneiden – sonst bluten sie aus!
  • bei jungen Obstbäumen direkt die Spitze kappen, damit dies nicht zu einem steilen, ertragsschwachen Haupttrieb wird
  • die Haupttriebe sollten nicht alle aus einem Punkt entspringen, dadurch wird der Baum innen zu dichtsteile Äste nach oben über einem Auge nach unten abschneiden, so dass ein Austrieb nach unten erfolgt; bei nach unten hängenden Ästen unter einem Auge nach oben schneiden, damit der Austrieb nach oben erfolgt

5 von 80 Obstbäumen geschafft und trotzdem zufrieden
Da Dirk uns zunächst die Grundlagen des Obstbaumschnitts ausführlich an verschiedenen Bäumen erklärt hat, haben wir es nicht ganz geschafft, die 80 Obstbäume auf Vordermann zu bringen – genau genommen haben wir 5 Obstbäume beschnitten, vielleicht waren es auch 6 ;-). Dennoch war es ein interessanter und gelungener Nachmittag, der umso schöner war, weil es trotz Ankündigung nicht geregnet hat. Statt dessen stattete uns ein Rotmilan einen Besuch ab.


Unser Fazit: Obstbaumschnittkurse regelmäßig anbieten! 
Auf jeden Fall war es eine gute Gemeinschaftsaktion von GfN und NABU Paderborn, die unbedingt wiederholt werden sollte. Reihenweise falsch geschnittene Obstbäume wohin man blickt, sind der Beleg für einen großen Bedarf an solchen Kursen.


Freitag, 15. März 2019

Steinkauz-Aktion der GfN in Borchen

Neue Wohnungen für Steinkauz-Paar in Borchen

Im Sommer 2018 beobachtete ein GfN-Mitglied einen Steinkauz am Rande einer Streuobstwiese im Borchener Ortsteil Dörenhagen – am 8. Februar 2019 haben GfN-Mitglieder dort zwei Nisthöhlen für die bedrohten kleinen Eulen in der Streuobstwiese aufgehangen. Die Eigentümer der Wiese hatten selbst auch schon die Rufe der Mini-Eulen bemerkt und waren begeistert von der Idee, den putzigen Vögeln Niströhren als Quartier anzubieten.



“Da schaute mir ein Steinkauz entgegen”


Unser Steinkauz-Beauftragter, Nordborchens Ortsvorsteher Gerald Klocke, hat das Anbringen der Niströhren selbst vorgenommen – ihm liegen die kleinen koboldhaften Gesellen besonders am Herzen. Er hat in 2018 bereits 12 Steinkauzröhren in Nordborchen und Kirchborchen aufgehangen. Im letzten Herbst konnte er erste Erfolge seiner Wohnraumaktion verzeichnen – bei der Kontrolle eines Kastens schaute ihm ein Steinkauz entgegen, der die Höhle wohl nach der Brutsaison weiter als Schlafplatz nutzte. Schnell schloss er den Deckel wieder. In einer anderen Röhre fand er Eulengewölle und Steinkauzfedern. Die hat er nicht entfernt, denn Steinkauz-Wohnungen müssen nicht regelmäßig gereinigt werden, lediglich eine Kontolle auf Besiedelung durch Käuze oder andere Bewohner ist sinnvoll. Hier waren es z.B. eine Starenfamilie, ein Drosselnest im Eingangsbereich einer Röhre, Anfänge von Wespennestern und Hinweise auf Siebenschläfer.
Aktuell sind 20 Niströhren im Bereich Nord- und Kirchborchen und Dörenhagen verteilt.
Erschreckend ist der momentane Zustand vieler alter Streuobstwiesen in Borchen die sehr unter Vernachlässigung der Pflege und daraus resultierender Vergreisung und Zusammenbrüchen leiden.

Doppelter Eingang hält Marder fern

Die selbstgebauten Steinkauzröhren haben einen versetzten Eingang, um Raubtiere wie Marder abzuhalten. Unter Steinkauz-Freunden ist es inzwischen umstritten, ob dieser versetzte Eingang sinnvoll ist, da er in keiner natürlichen Höhle zu finden ist. Gerald Klocke ist Befürworter des doppelten Eingangs und hat alle seine Höhlen damit ausgestattet – und die ersten bewohnten Röhren geben ihm Recht. 


Steinkäuze leben auf großem Fuß


Im hinteren Bereich werden sie mit groben Hobelspänen ausgepolstert, denn Steinkauze sammeln kein Nistmaterial. Normalerweise brüten sie in Höhlen alter Bäume, an deren Grund  natürliche Materialien liegen. Im Verhältnis zu den kleinen Vögeln haben die Niströhren recht gewaltige Ausmaße – und zudem freuen sich die monogamen Eulen über eine zweite oder sogar dritte Ausweichhöhle. Eine wird als Bruthöhle zur Aufzucht des Eulen-Nachwuchses genutzt, weitere Höhlen dienen als Schlafs- oder Vorratsräume. Daher dient das Aufhängen von 2 Röhren oder mehr in einer Wiese nur einem Steinkauz-Paar. Ohnehin würde in einer Wiese nur ein Paar brüten, denn Steinkauze haben Reviere, in denen sie lieber keine anderen Steinkauze sehen wollen – schon gar nicht als direkte Nachbarn.

Gar nicht so einfach – den richtigen Baum finden


Die sperrigen Kästen sollten am besten in einer Höhe ab 3m angebracht werden. Dafür muss ein möglichst waagerechter Ast gefunden werden, auf dem die recht schwere Niströhre sicher befestigt werden muss. Unser Steinkauz-Kenner Gerald Klocke nutzt dafür einen dicken Draht – so muss kein Baum verletzt werden. In der Streuobstwiese in Dörenhagen fanden sich zum Glück zwei Bäume mit passenden Ästen – einer hängt hoch oben in einer Linde. Die Öffnung der Röhre muss frei anzufliegen sein und nicht von Ästen oder Zweigen versperrt werden. Außerdem sollte der Eingang zum Baumstamm weisen, damit die jungen Käuze, die vorzeitig aus der Höhle entkommen und vom Baum flattern, am Stamm wieder hochklettern und in die Bruthöhle zurückfinden können – würde der Eingang nach außen weisen, würde ihnen dies kaum gelingen, denn der Kasten wäre im Weg. Wir sind gespannt, ob die neuen Wohnungen vom ansässigen Steinkauz-Paar angenommen werden – das kann manchmal allerdings ein paar Jahre dauern.

Im unteren Almetal hat die GfN in diesem Winter mit Förderung des Landes NRW 50 Röhren für den Steinkauz angebracht. Dort hat der Steinkauz in den vergangenen Jahren Vorkommen zwischen Niederntudorf und Alfen etabliert. Durch die mardersicheren Nistkästen kann der Bruterfolg erhöht und dadurch die für den Fortbestand der Art wichtigen Vorkommen gesichert werden.


Wer spendet Holz für weitere Steinkauzröhren?


Gerald Klocke und die Steinkauz-Freunde in der GfN freuen sich über Holz-Spenden für den Bau weiterer Steinkauzröhren – wer geeignetes Holz übrig hat, bitte E-Mail an gerald.klocke@gmx.de senden.


Naturschutz-Aktionen in Borchen – wer macht mit?

Natürlich freuen wir uns auch über weitere engagierte Naturfreunde, die sich am Natur- und Artenschutz in Borchen aktiv beteiligen möchten – alle Borchener, die mehr erfahren oder mitmachen möchte, bitte E-Mail an gudrun.ponta@gmx.de senden

Steckbrief Steinkauz:
Der Steinkauz ist eine äußerst putzige kleine Eule, die stark bedroht ist, weil ihr Lebensraum immer weiter schrumpft. In ganz Deutschland gibt es nur noch etwa 7.000 Paare, davon über die Hälfte in NRW. Der nur 200 g leichte Vogel liebt offene Flächen mit niedriger Vegetation, insbesondere extensiv genutzte Wiesen, also eigentlich unsere ursprüngliche Kulturlandschaft, die es fast nicht mehr gibt. Brüten konnten die kleinen Eulenvögel in hohlen Kopfweiden und alten Obstbäumen auf Streuobstwiesen, die es auch kaum noch gibt.
Die kleinen Eulen, die auch recht gut zu Fuß sind, bleiben ihrem Standort sehr treu. Die Jagdreviere sind in der Regel nur etwa 5-50 Hektar groß. Dieses liegt an unterschiedlicher jahreszeitlicher Nutzung und an der Struktur des Revieres. Sie bleiben als Paar meist ein Leben lang zusammen und ernähren sich hauptsächlich von Insekten, kleinen Wirbeltieren und Regenwürmern. Vor allem in der Brutzeit können die Elterntiere auch tagsüber beobachtet werden – ein erwachsener Steinkauz benötigt etwa 60g Nahrung pro Tag. Der Steinkauz ist stark von Regenwürmern abhängig und leidet daher wie andere Vögel besonders von der extrem steigenden Flächenversiegelung – gepflasterte, geschotterte und asphaltierte Flächen vernichten Lebensraum und Nahrungsgrundlage für unsere gesamte Tierwelt. Auch die intensive Landwirtschaft mit Abnahme von Grünlandflächen zugunsten von Maiswüsten und starke Rückgang von Streuobstwiesen mit alten Bäumen verringert den Lebensraum des kleinen Kobolds, den man sicherlich als Leitart vieler Tiere sehen kann, die auf solche Strukturen angewiesen sind. Eine neu angelegte Streuobstwiese braucht sicherlich mindestens 15 bis 20 Jahre, bis sie ihre Funktion als Lebensraum für entsprechende Bewohner erfüllen kann. Deshalb ist der Schutz und die Verjüngung vorhandener Wiesen unabdingbar.



Die Balzzeit der Steinkäuze beginnt im zeitigen Frühjahr, Mitte April bis Mitte Mai werden drei bis sieben Eier gelegt, die allein vom Weibchen etwa einen Monat bebrütet werden. Außergewöhnlich für Eulen ist, dass Frau Steinkauz erst nach der letzten Eiablage mit dem Brüten beginnt, so dass der Steinkauz-Nachwuchs gleichzeitig nach etwa einem Monat die Bruthöhle verlassen kann. Die Kleinen werden dann noch weitere sechs Wochen von beiden Altvögeln versorgt. Die kleinen Steinkäuze sind extrem durch Beutegreifer wie Marder, Waschbär, Hauskatze und Greifvögel bedroht – 70% überleben das erste Jahr nicht! Das ist aber nicht der Hauptgrund für das allmähliche Aussterben – der Mensch zerstört ihren Lebensraum, so dass wir in absehbarer Zeit auf diesem Planeten wohl auch auf diese faszinierende kleine Eule und ihre Mitbewohner verzichten müssen.

Mittwoch, 13. März 2019

Starke Zunahme der Totfunde von Greifvögeln

... unter Windenergieanlagen im Kreis Paderborn

Bericht von Patrick Büker und Christian Finke im Ornithologischen Sammelbericht für den Kreis Paderborn 2018


Im Jahr 2018 wurden im Kreis Paderborn 18 Funde toter Vögel der Arten Rohrweihe, Rotmilan, Mäusebussard, Wanderfalke, Turmfalke und Kolkrabe unter Windenergieanlagen im Kreis Paderborn zusammengestellt. Die Datengrundlage sind Meldungen von Zufallsfunden an die Plattform der OAG der Biologischen Station, sowie eine Mitteilung der Vogelschutzwarte Brandenburg und die Einlieferung von zwei Vögeln an eine Greifvogel-Auffangstation. Die Funde erfolgten sowohl unter neueren Anlagen als auch unter Altanlagen in sechs verschiedenen Windparks.
Alle unter Windrädern tot aufgefundenen Arten gehören zu den besonders geschützten Arten (BNatSchG § 7, Abs. 2, Nr. 12). Die Greifvogelarten sind darüber hinaus streng geschützte Arten im Sinne von § 7 BNatSchG, Abs. 2, Nr. 13-14 in Verbindung mit Anhang A der Verordnung (EG) Nr. 338/97.



Toter Mäusebussard mit abgetrennter Schwinge im WP Widey, direkt an der Grenze zum Deponiegelände Alte Schanze (Foto GfN, Hubertus Nolte)
Im Fokus der Artenschutzproblematik steht seit Jahren der Rotmilan. Im Naturraum der Paderborner Hochfläche - hier werden über 80 % der Windräder im Kreisgebiet betrieben - treffen knapp 500 Windräder auf ein attraktives Rotmilan-Habitat, das sowohl in der Brutzeit als auch in der nachbrutzeitlichen Schlafplatzphase (JOEST et al. 2013) dicht von Rotmilanen besiedelt ist.



Bedeutender Schlafplatz der Rotmilane: der Eilerberg im Sintfeld, dort wurden 2018 mehr als 150 Individuen gezählt (Foto GfN, Hubertus Nolte)
Der Fund eines toten flügelmarkierten Rotmilans aus Thüringen - das Individuum hat nachweislich bereits im Jahr 2017 am Schlafplatzgeschehen auf der Paderborner Hochfläche teilgenommen - ist Beleg dafür, dass im Kreis Paderborn anthropogene Mortalitätsfaktoren nicht nur auf die lokale Population wirken. Den acht in der Dürr-Liste (Stand 07.01.2019) seit 2009 (erster Fund in einem Windpark bei Altenbeken) dokumentierten Totfunden (einschließlich WP Meerhof 15.08.2018) werden durch die vorliegende Zusammenstellung weitere vier Funde toter Rotmilane hinzugefügt. Zwei weitere gut dokumentierte Funde aus 2016, belegt durch einen Filmbeitrag im WDR vom 03.08.201610 und einen Zeitungsartikel vom 19.01.201711 sind noch nicht in der Dürr-Liste enthalten. In Summe sind also 14 tote Rotmilane seit 2009 bekannt, ohne dass eine systematische Schlagopfersuche stattgefunden hat.
Die Befundlage von 18 toten Vogelindividuen im Jahr 2018 - Zahlen die ja keinesfalls der tatsächlichen Verlustrate entsprechen - legt den Schluss nahe, dass ein Konflikt zwischen dem Ausbau der Windenergie und dem Schutz der genannten Arten bereits im Status Quo besteht. Ein weiterer Ausbau der Windenergie im Kreis Paderborn ohne wirksame Vermeidungsmaßnahmen würde diesen vorhandenen Konflikt deutlich verschärfen.
Der vollständige Bericht kann unter den nachfolgenden Link
https://www.bs-paderborn-senne.de/fileadmin/user_upload/downloads/Sammelbericht_2018_-_web_korr.pdf

der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft der Biostation runtergeladen werden.
Als Beitrag zur Aufklärung eines bis jetzt im Kreis Paderborn erst in Ansätzen dokumentierten Artenschutzkonfliktes mit hoher Relevanz für den Erhalt der lokalen Rotmilan-Population wird zur Meldung von Vogelfunden aufgerufen.

Donnerstag, 7. März 2019

Feldlerchen-Exkursion



(Bild: NABU NRW)


Die Feldlerche ist Vogel des Jahres 2019, schon zum zweiten Mal! Bereits 1998 war die Feldlerche Vogel des Jahres. Seitdem ist mehr als jede vierte Feldlerche aus dem Brutbestand in Deutschland verschwunden.

Grund genug in diesem Jahr eine eigene, etwa zweistündige Exkursion morgens  durch die artenreiche Feldflur bei Etteln durchzuführen. Neben der Feldlerche werden wir sicherlich auch viele andere Vogelarten, wie Dorngrasmücke, Goldammer oder Feldsperling beobachten.

Treffpunkt: Mitfahrerparkplatz A 33, Ausfahrt Borchen-Etteln (Postecke); nach der Ausfahrt Fahrtrichtung Etteln, dann erster Feldweg links.
Sonntag, 26. Mai 2019, 8:00 - 10:00 Uhr
Leitung: Dr. Hans Günter Festl, Christian Finke

Obstbaumschnitt in Husen


Gemeinsame Veranstaltungen mit dem NABU Kreisverband Paderborn

Zusätzlich zu unserem Jahresprogramm veranstalten wir in diesem Frühjahr zwei Veranstaltungen gemeinsam mit dem NABU Kreisverband Paderborn und laden herzlich zur Teilnahme ein:

Obstbaumschnitt



(Bild NABU NRW)

Auf der Obstwiese des NABU bei Husen werden Obstbäume geschnitten. Für Interessierte eine gute Gelegenheit, die Grundlagen des Obstbaumschnittes zu erlernen oder wieder aufzufrischen. Wer hat, kann gerne eine Obstbaumschere mitbringen.

Samstag, 16.März 2019 14:00 - 16:00 Uhr
Treffpunkt: Sportplatz in Husen (Navi: Am Sportplatz, Lichtenau); von dort in Fahrgemeinschaften zur Obstwiese
Leitung: Dirk Tornede (NABU Kreisverband Paderborn)








Freitag, 1. März 2019

GfN – Anwalt der Natur vor unserer Haustür

Auch in den ersten Wochen des Jahres war die GfN wieder gefragt zu aktuellen Vorhaben Stellung zu nehmen. Dieses Mal ging es um 5 Vorhaben, allesamt wieder Windenergieprojekte im Südkreis Paderborn. Neben einer schriftlichen Stellungnahme nahmen wir an 4 Scoping-Terminen teil:
Schriftliche Stellungnahme:
Windpark an der A 33 – „Letzter Heller“

Hier sind 5 Windenergieanlagen südlich von Borchen auf beiden Seiten der A 33 geplant. Vorbereitet von der GfN haben hierzu die Naturschutzverbände BUND, NABU und LNU gemeinsam über das Landesbüro ausführlich Stellung bezogen. Das Vorhaben wird kritisch gesehen und mit Bezug auf die avifaunischen Untersuchungsergebnisse der Gemeinde Borchen abgelehnt.
Scoping-Termine
Scopingtermine dienen der Vorbereitung eines Genehmigungsverfahrens und stehen zu Beginn aller Aktivitäten. Hier werden u.a. Art und Umfang von Umweltverträglichkeitsprüfungen, so z. Bsp. Vorgaben zur Erfassung windkraftsensibler Vogelarten, besprochen. Bei den Terminen ging es um folgende Vorhaben:
Repowering Windpark Altenautal

Die Betreiber prüfen ein mögliches Repowering-Vorhaben, bei dem 28 Altanlagen im Windpark südöstlich von Etteln durch 15 moderne Anlagen ersetzt werden sollen. Auch wenn der ein oder andere Standort gerade im Osten des Windparks Konfliktpotentiale aufweist, so steht die GfN diesem „echten“ Repoweringvorhaben positiv gegenüber.
Weitere Einzelanlage auf dem Molmschen, Büren-Weiberg
Bereits zu der zunächst als Einzelanlage beantragten Windenergieanlage etwas nördlich der jetzt beantragten Anlage bei Gut Vollbrexen hatte die GfN – zusammen mit den anderen Umweltverbänden -  umfangreich und ablehnend Stellung genommen. Die Nähe zum Leiberger Wald mit Rotmilanvorkommen, sowie weiterer windkraftsensibler Arten wie dem Uhu, und die umliegenden Grünlandbereiche, ideale Flächen zur Nahrungssuche, stellt ein hohes Konflikpotential für die zu schützenden Greifvögel dar. Dieses wurde im jetzigen Eröterunstermin nochmals nachdrücklich dargestellt.
Repoweringvorhaben im Bad Wünnenberg Stadtgebiet
Entgegen dem Vorhaben im Windpark-Altenautal sollen im bestehenden Windpark Altanlagen 1: 1 durch moderne Neuanlagen ersetzt werden.

Die Neuanlagen werden eine Gesamthöhe von nahezu 250 m haben und mit ihren Flügeldurchmessern von rund 150 m ein Vielfaches an überstrichener Fläche gegenüber den Altanlagen aufweisen. Da noch im Herbst 2018 der Eiler Berg der Bereich mit dem größten Schlafplatzvorkommen des Rotmilans (zeitweise mehr als 150 Vögel!) im Kreisgebiet Paderborn war, haben wir auf die Zunahme möglicher Konflikte hingewiesen.
In diesem Zusammenhang haben wir auf die Nähe der Anlagen zur geschlossenen Wohnbebauung hingewiesen. Hier sind diese riesigen Anlagen unter 800 m an die Ortslage heran geplant.
Daneben zieht sich das Genehmigungsverfahren für das beantragte „Repowering“ des alten Windpark Wohlbedacht bereits seit Anfang 2016 hin. Hier sollen 8 Altanlagen durch 11 neue, ebenfalls deutlich größere Anlagen ersetzt werden.
Da es u.a. aufgrund zahlreicher Problemstellungen im Artenschutz zu erheblichen Betriebseinschränkungen kommen kann, überlegen die Betreiber einen Neu- oder Änderungsantrag mit leistungsstärkeren Anlagen zu stellen, zu dem aktuelle Daten zu windkraftsensiblen Vogelarten erhoben werden sollen. Die GfN hatte im laufenden Verfahren zusammen mit dem NABU NRW erhebliche Bedenken zu diesem Vorhaben geäußert und lehnt dieses auch weiterhin ab.
Die aktuelle Stellungnahme zum Vorhaben in Borchen kann, wie auch Stellungnahmen zu vorhergehenden Verfahren, jederzeit auf Nachfrage bei der GfN angefordert werden.

Preis für Umwelt- und Klimaschutz 2023 des Kreises Paderborn

Kreis Paderborn (krpb). Die Bedrohungen für Umwelt und Klima nehmen zu. Umso wichtiger, dass sich Menschen dafür einsetzen, das Bewusstsein ...