Freitag, 1. März 2019

GfN – Anwalt der Natur vor unserer Haustür

Auch in den ersten Wochen des Jahres war die GfN wieder gefragt zu aktuellen Vorhaben Stellung zu nehmen. Dieses Mal ging es um 5 Vorhaben, allesamt wieder Windenergieprojekte im Südkreis Paderborn. Neben einer schriftlichen Stellungnahme nahmen wir an 4 Scoping-Terminen teil:
Schriftliche Stellungnahme:
Windpark an der A 33 – „Letzter Heller“

Hier sind 5 Windenergieanlagen südlich von Borchen auf beiden Seiten der A 33 geplant. Vorbereitet von der GfN haben hierzu die Naturschutzverbände BUND, NABU und LNU gemeinsam über das Landesbüro ausführlich Stellung bezogen. Das Vorhaben wird kritisch gesehen und mit Bezug auf die avifaunischen Untersuchungsergebnisse der Gemeinde Borchen abgelehnt.
Scoping-Termine
Scopingtermine dienen der Vorbereitung eines Genehmigungsverfahrens und stehen zu Beginn aller Aktivitäten. Hier werden u.a. Art und Umfang von Umweltverträglichkeitsprüfungen, so z. Bsp. Vorgaben zur Erfassung windkraftsensibler Vogelarten, besprochen. Bei den Terminen ging es um folgende Vorhaben:
Repowering Windpark Altenautal

Die Betreiber prüfen ein mögliches Repowering-Vorhaben, bei dem 28 Altanlagen im Windpark südöstlich von Etteln durch 15 moderne Anlagen ersetzt werden sollen. Auch wenn der ein oder andere Standort gerade im Osten des Windparks Konfliktpotentiale aufweist, so steht die GfN diesem „echten“ Repoweringvorhaben positiv gegenüber.
Weitere Einzelanlage auf dem Molmschen, Büren-Weiberg
Bereits zu der zunächst als Einzelanlage beantragten Windenergieanlage etwas nördlich der jetzt beantragten Anlage bei Gut Vollbrexen hatte die GfN – zusammen mit den anderen Umweltverbänden -  umfangreich und ablehnend Stellung genommen. Die Nähe zum Leiberger Wald mit Rotmilanvorkommen, sowie weiterer windkraftsensibler Arten wie dem Uhu, und die umliegenden Grünlandbereiche, ideale Flächen zur Nahrungssuche, stellt ein hohes Konflikpotential für die zu schützenden Greifvögel dar. Dieses wurde im jetzigen Eröterunstermin nochmals nachdrücklich dargestellt.
Repoweringvorhaben im Bad Wünnenberg Stadtgebiet
Entgegen dem Vorhaben im Windpark-Altenautal sollen im bestehenden Windpark Altanlagen 1: 1 durch moderne Neuanlagen ersetzt werden.

Die Neuanlagen werden eine Gesamthöhe von nahezu 250 m haben und mit ihren Flügeldurchmessern von rund 150 m ein Vielfaches an überstrichener Fläche gegenüber den Altanlagen aufweisen. Da noch im Herbst 2018 der Eiler Berg der Bereich mit dem größten Schlafplatzvorkommen des Rotmilans (zeitweise mehr als 150 Vögel!) im Kreisgebiet Paderborn war, haben wir auf die Zunahme möglicher Konflikte hingewiesen.
In diesem Zusammenhang haben wir auf die Nähe der Anlagen zur geschlossenen Wohnbebauung hingewiesen. Hier sind diese riesigen Anlagen unter 800 m an die Ortslage heran geplant.
Daneben zieht sich das Genehmigungsverfahren für das beantragte „Repowering“ des alten Windpark Wohlbedacht bereits seit Anfang 2016 hin. Hier sollen 8 Altanlagen durch 11 neue, ebenfalls deutlich größere Anlagen ersetzt werden.
Da es u.a. aufgrund zahlreicher Problemstellungen im Artenschutz zu erheblichen Betriebseinschränkungen kommen kann, überlegen die Betreiber einen Neu- oder Änderungsantrag mit leistungsstärkeren Anlagen zu stellen, zu dem aktuelle Daten zu windkraftsensiblen Vogelarten erhoben werden sollen. Die GfN hatte im laufenden Verfahren zusammen mit dem NABU NRW erhebliche Bedenken zu diesem Vorhaben geäußert und lehnt dieses auch weiterhin ab.
Die aktuelle Stellungnahme zum Vorhaben in Borchen kann, wie auch Stellungnahmen zu vorhergehenden Verfahren, jederzeit auf Nachfrage bei der GfN angefordert werden.

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