Mittwoch, 15. November 2017

Renaturierung der Alme

 Spatenstich mit Regierungspräsidentin
Der umfangreiche Erwerb der Flächen der NRW-Stiftung im oberen Almetal aus dem Besitz des Haus Büren´schen Fonds ermöglichte die Planung der Renaturierung der Alme und seiner Auen auf 900 m Länge.
Am 6. September erfolgte der Spatenstich zum 1. Bauabschnitt der Renaturierung der oberen Alme durch alle Projektbeteiligten – Kreis Paderborn, Wasserverband Obere Lippe, NRW-Stiftung, GfN und Biologische Station – zusammen mit der Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl, nachdem die Bezirksregierung Detmold die entsprechenden Fördergelder bereitgestellt hatte. 

Die Projektpartner mit Landrat und Regierungspräsidentin beim Spatenstich
Bis vor 60 Jahren wurde die obere Alme bzw. die Almeaue bei Ringelstein als Flößwiese genutzt, nachdem der einzige Karstfluss in NRW zu diesem Grund bereits vor mehr als 150 Jahren zu diesem Zweck begradigt wurde. Dadurch grub sich die Alme immer tiefer in das Flussbett ein, besonders gefährlich bei Hochwasser.Um dies zu ändern, bekommt die Alme bei Ringelstein zusätzliche Schleifen.
Nach der Renaturierung ist die Alme bei Ringelstein auf einer Strecke von 900 Metern um 600 Meter gewachsen. Das bedeutet mehr Lebensraum für Tiere – beispielsweise für Fische wie die Äsche. Außerdem kann sich der Fluss wieder dynamisch ausdehnen, die Aue wird befeuchtet und an manchen Stellen sumpfig - ein optimaler Lebensraum für Ringelnattern und Frösche.

Für die Almeschleifen wird ein Teil des Pappelwaldes gerodet und es entsteht eine offene Auenlandschaft. Die Pappeln und weitere Erlen bekommt die Natur dann als Totholz zurück.

Die toten Zweige, Äste, Wurzelstücke und Baumstämme geben dem Ufer und dem Flussbett Struktur und Tieren Lebensraum. So nutzen Fische das Totholz als Laichplätze oder als Schutz bei starker Strömung und ernähren sich von dem am Holz sitzenden Kleintieren. Ein anderes Beispiel ist die Köcherfiege. Sie legt ihre Eier im fließenden Wasser ab, wo sie an überragendem Holz hängen bleiben. Die Larven ernähren sich an der Oberfläche des Holzes und verpuppen sich dort. Mit den Fischen und Kleintieren kommen dann auch Vögel wie der Schwarzstorch.
In diesem Zusammenhang wurde vom Landrat auch explizit der aktuelle Einsatz der GfN zum Schutz des Schwarzstorches im Kreis Paderborn gewürdigt.
Seit mehreren Jahren kümmert sich die GfN um die Flächen der NRW-Stiftung im Bürener Land, so auch um die Auenflächen an der oberen Alme, die allein mehr als 40 Hektar ausmachen. Bereits im Frühsommer 2016 hatte die GfN der Referatsleiter Liegenschaften der NRW-Stiftung Herrn Theis das Projekt vorstellen können.


Die GfN wird sich auch weiterhin um die Flächen der NRW-Stiftung kümmern und freut sich über die damit verbundene Anerkennung unserer Zusammenarbeit über die auch bei vorgenannten Termin mit Prof. Stichmann und Herrn Theis ausführlich gesprochen werden konnte.
Die begonnene Renaturierung soll In einem zweiten Bauabschnitt über weitere 1,5 Kilometer der Alme bei Ringelstein fortgesetzt werden. Die Arbeiten sind für das Jahr 2019 geplant.

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